Aktivitäten

Hier erhalten Sie in regelmässigen Abständen Informationen aus der Arbeit des Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße e.V.

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Dezember 2023: „Weihnachten feiern in Zeiten der Trauer“ – Eindrücke von unserem Sonntagscafé am 17. Dezember

Das Sonntagscafé für Trauernde gehört zu den regelmäßigen Angeboten des Hospizvereins Pfungstadt und nördliche Bergstraße. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gestalten die Nachmittage, die einmal im Monat stattfinden. Im Dezember, während des Pfungstädter Weihnachtsmarkts, war es ein ganz besonderes Treffen. Rund ein Dutzend Menschen aus Pfungstadt und Umgebung kamen  zur Veranstaltung, die diesmal unter der Überschrift „Weihnachten feiern in Zeiten der Trauer“ stand.

Katja und Sigrid hatten den Tisch im Raum der Kinder- und Jugendförderung – den die Stadt Pfungstadt dankenswerter Weise für das Sonntagscafé zur Verfügung stellt – weihnachtlich dekoriert und Kaffee gekocht. Roswitha brachte wie immer Gebäck mit (diesmal  waren es statt der sonst üblichen Kuchen Plätzchen  und Stollen), aber auch einige der Gäste bringen meist etwas für die Kaffeetafel mit. Sigrid hatte diesmal das Treffen inhaltlich vorbereitet, Martina und Katja steuerten Texte dazu bei. „Es gibt immer einen Impuls, eine Geschichte, die wir vorlesen, Informationen. Das Wichtigste ist aber, dass die Menschen von sich und ihren Gefühlen und Erlebnissen erzählen können. Der Austausch kann den Trauernden helfen“, berichten die Mitglieder des Helferteams.

Für die Geschichte, die Martina diesmal mitgebracht hatte, hatte sie extra Papierfüße gebastelt, die sie später verteilte. Sie sollten symbolisieren, dass es – wenn auch in kleinen Schritten – doch immer voran und hoffentlich auch heraus geht aus dem Tief, das jeder nach dem Verlust eines geliebten Menschen durchlebt. „Auf dem Weg durch die Trauer bietet das Café eine Möglichkeit, sich zwanglos zu treffen, zu reden, sich zu erinnern oder einfach eine Tasse Kaffee oder Tee mit Kuchen zusammen zu genießen“,  heißt es im Flyer des Hospizvereins, der über die Treffen informiert.

Das Café in den Räumen der Kinder- und Jugendförderung in Pfungstadt (Kirchstraße 28) öffnet jeden dritten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr. Eine Anmeldung dafür ist nicht nötig. Der nächste Termin ist am Sonntag, 21. Januar  2024. Die Termine werden auch immer auf der Homepage www.hospizverein-pfungstadt.de angekündigt.

    Unser Team vom Sonntagscafé

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    Dezember 2023: Mit Spaß beim Weihnachtsmarkt in Pfungstadt

    Beim Pfungstädter Weihnachtsmarkt rund um Rathaus und Kirche hatte unser Hospizverein auch in diesem Jahr wieder einen schönen Stand, an dem man selbst Gebasteltes, Genähtes, Gekochtes oder Gebackenes erhalten konnte. Vereinsmitglieder haben die bunte Auslage am Stand hergestellt und zusammengetragen, haben den Auf- und Abbau gestemmt. Am Samstag und Sonntag leisteten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dann in Zwei-Stunden-Schichten den Standdienst. Sie kamen mit vielen Besuchern und Interessierten ins Gespräch. Dass Ehrenamt Freude bereitet, war auch diesmal wieder bei allen zu spüren.

    Der Verein nutzte zugleich die Gelegenheit, auf seine Angebote aufmerksam zu machen – und auf den nächsten Qualifizierungskurs zum Hospizbegleiter/zur Hospizbegleiterin, der für 2024/25 geplant ist. Los gehen wird es am 6. September 2024. Nähere Informationen unter 06157 911100 oder hospiz.pfungstadt@t-online.de.

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    November 2023: Beeindruckende Offenheit von Jugendlichen, bereichernde Begegnung – Koordinatorin zu Besuch bei Konfirmandengruppe

    Im November war unsere Koordinatorin Birgit Schneider zu Gast in der Konfirmandengruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Hähnlein. Die Hähnleiner Pfarrerin Julia Fricke hatte sie eingeladen mit der Bitte, den 13- und 14-jährigen einen Einblick in das Tätigkeitsfeld der Frauen und Männer zu geben, die ehrenamtlich sterbende Menschen und deren Familien begleiten.

    Mit dabei hatte Birgit Schneider ihre sechs Monate alte Berner Sennen-Hündin Ruby. Im Sturm eroberte die vierbeinige Mitarbeiterin die Herzen der Mädchen. So war das Eis sofort gebrochen. Schnell merkten die Konfis, dass Trauer, Trennung und Abschied Themen sind, die nicht nur im Zusammenhang mit Tod, sondern auch in ihrem eigenen Leben vorkommen.

    Frau Schneider und Frau Fricke staunten, wie genau und treffsicher die Mädchen beschreiben konnten, wie Trauer sich anfühlt. Sie schilderten eigene Gefühle in solchen Situationen – vom Nicht-Wahrhaben-Wollen über große Wut, Hilf- und Kraftlosigkeit, innere Leere, Appetitlosigkeit bis hin zu dem Gefühl, „wie in ein Loch gefallen“ zu sein.

    Auf die Frage „Was tut mir gut, wenn ich traurig bin?“ entwickelten sich so rege Gespräche, dass die Zeit wie im Flug verging. Hier ließen sich auch die Jungs aus der Reserve locken. Besonders wichtig ist ihnen, in einer traurigen Situation nicht von Außenstehenden bedrängt zu werden, das Recht auf Ruhe und Rückzug zu haben, selbst entscheiden zu können, wann und mit wem sie darüber sprechen möchten.

    Am Schluss reichte die Zeit nur noch für einen kurzen Ausblick: „Was kann ich einem trauernden Menschen anbieten?“ Ein wichtiger Punkt war dabei den Jugendlichen, dem Gegenüber wirklich zuzuhören und an seiner Seite zu bleiben, statt gleich zu sich selbst und eigenen Erlebnissen umzuschalten.

    Nach getaner Arbeit an diesem intensiven Nachmittag erhielten alle eine kleine Stärkung. Ruby bekam Leckerlis, die Konfirmanden hatten sich ein Duplo verdient. Es war eine Begegnung, aus der alle Beteiligten bestärkt und bereichert hinausgingen.

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    3. Juni 2023: Hessentag in Pfungstadt – Aktion des Hospizvereins

    Zuhören, Gespräche führen, zum Nachdenken anregen: All das bot der Hospizverein unter dem Motto „In keiner Lebenslage allein“ am Samstag, 3. Juni, von 10 bis 18 Uhr auf dem Hessentag an seinem Infostand vor der katholischen St. Antonius-Kirche. Es gab zwei Aktionen: Zum einen konnten Gäste auf Post-its schreiben, was sie wohl gern in den Koffer für die letzte Reise mitnehmen würden. Zum anderen hatten sie die Möglichkeit, auf einem Plakat mit der Überschrift „Before I die…“ aufzuschreiben, was sie wohl noch gern tun würden und was ihnen wichtig ist. 

    Unser Stand an diesem Tag befand sich in guter Nachbarschaft u.a. mit Kolping, den Jesus Bikern und der Notfallseelsorge. Das Gesamtmotto der Kirche lautet: Wish for change – Sehnsucht nach Veränderung. Einfach mal vorbeischauen.

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    Juni 2023: Hessentag in Pfungstadt – Spendenaktion der Polizei Hessen zugunsten unseres Vereins

    v.l.n.r.: Rainer Weber (Vorstand Hospizverein), Malte Neutzler (Präsident Hess.Bereitschaftspolizei), Birgit Schneider (Koordinatorin Hospizverein), Stefan Sauer (Staatssekretär Hess.Ministerium), Andreas Meyer (1.Vors.Hospizverein)

    „Stimmt so!“

    Am Freitag, den 02.Juni war es endlich soweit – der Hessentag in Pfungstadt wurde eröffnet. So auch das Polizei-Bistro in der Kaplaneigasse, in dem es in der Zeit vom 02. Bis 11. Juni ein umfangreiches Bühnenprogramm mit mehr als 100 Programmpunkten geben wird.

    Im Rahmen der Eröffnung sprachen Stefan Sauer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, Malte Neutzler, Präsident der Hessischen Bereitschaftspolizei sowie Oliver Hegemann, Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Pfungstadt Grußworte, in denen sie ihren Dank für den Einsatz und das Engagement der Polizei ausdrückten.

    Dank sprach Torsten Werner, Erster Polizeihauptkommissar und Moderator der Eröffnungsfeier, auch dem Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße für seine Arbeit in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen in Pfungstadt und den Gemeinden der nördlichen Bergstraße aus. In Anerkennung dieser für die Gesellschaft so wichtigen Aufgabe werden während des gesamten Hessentages die Trinkgelder in Spendenboxen für den Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße fließen. Der Gesamterlös dieser Spendenaktion wird anlässlich des nächsten Hessentages 2024 in Fritzlar überreicht werden. Wir freuen uns und sind sehr dankbar, dass unser Verein für diese Aktion ausgewählt worden ist !

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    April 2023: Benefizkonzert – Nacht der spirituellen Lieder

    Am Samstag, den 29.04.2023 fand in der Evangelischen Paul-Gerhart Kirche im Zentrum der Weststadt in Darmstadt die mittlerweile 6. Nacht der spirituellen Lieder statt. Wie schon vor vier Jahren, damals in der Auferstehungskirche in Arheilgen, wurde auch dieses Mal der Abend zu Gunsten unseres Hospizvereins veranstaltet. Das Konzert, dargeboten von den SingleiterInnen Angela Brantzen, Elisabeth Hafermann, Sonja Gerster, Andreas Kroitzsch, Jutta Weis und Iris Zeuner war mit nahezu 150 Gästen sehr gut besucht und die Kirche damit auch gut gefüllt. Pünktlich um 19.30 Uhr erklang die erste berührende Melodie, bei der sich sofort zeigte, dass hier Menschen zusammengekommen sind, die die Freude am Singen in Gemeinschaft vereint. Eingängige Texte, Melodien und Rhythmen in verschiedenen Sprachen und aus unterschiedlichen Kulturkreisen inspirierten die Gäste, gemeinsam zu singen und sich von der Musik tragen und bewegen zu lassen. Schnell entwickelte sich zwischen den Anwesenden ein gemeinsames, verbindendes Band aus Rhythmus und Körpersprache. Die Liedtexte hatten Liebe, Frieden und Spiritualität zum vereinenden Thema. Thematiken also, deren Bedeutung man gerade in dieser unruhigen und manch einen auch bedrückenden Zeit nicht genug betonen kann. Durch vielfältige gesangliche Wiederholungen der kurzen, in ihrer ruhigen emotionalen Tonalität anrührenden Lieder, mitunter als Kanon gesungen, wurde die Zuhörerschaft an diesem Abend zur aktiven, in Lied und Bewegung vereinten Gruppe. Nach zwei Stunden fand ein sehr berührender, kurzweiliger und gemeinschaftlich gelebter Abend sein Ende.

    Durch das aktive Engagement und die Teilnahme aller verblieb von der Veranstaltung sicher eine emotionale Wirkung bei jeder/m einzelnen noch über diesen Abend hinaus.

    Danke wieder einmal für Euer aller Unterstützung unserer Arbeit!

    v.l.n.r.: Andreas Kroitzsch, Elisabeth Hafermann, Angela Brantzen, Iris Zeuner, Sonja Gerster und Jutta Weis

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    März 2023: Bericht von der Mitgliederversammlung Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße e.V am 15.3.2023

    Das vergangene Jahr 2022 war ein sehr aktives Jahr für den aktuell 128 Mitglieder zählenden Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße. Das stellte Vorsitzender Andreas Meyer in seinem Jahresbericht fest. Die 30 aktiven Hospizbegleiter  – 24 Frauen und sechs Männer  – übernahmen insgesamt 94 Begleitungen von sterbenskranken Menschen und deren Angehörigen in Pfungstadt, Seeheim-Jugenheim, Bickenbach und Alsbach-Hähnlein. Sieben weitere Menschen absolvieren seit Herbst den alle zwei Jahre stattfindenden Kurs zum Hospizbegleiter/-in; die Entsendungsfeier für sie ist für 3. Mai 2023 geplant.

    Neben den hospizlichen Begleitungen organisiert der Verein regelmäßig das Trauercafé sowie eine Trauergruppe, bietet Beratungen zum Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht an, ist in Pfungstadt und an der nördlichen Bergstraße vielfältig präsent u.a. beim Weihnachtsmarkt in Pfungstadt, Kinovorstellung anlässlich des Welthospiztags u.a.

    Außerdem war 2022 das Jahr der (nachgeholten) Jubiläumsveranstaltungen zum zwanzigjährigen Bestehen des Hospizvereins.  Ob Konzerte, Heinz-Erhardt-Sketche mit Hans-Joachim Heist, Theater mit Walter Renneisen oder ein Gesprächsabend: Die Veranstaltungen waren alle sehr gut besucht, resümierte Andreas Meyer.

    Sie trugen ebenso wie die kontinuierliche Arbeit des Vereins dazu bei, den Bekanntheitsgrad des Hospizvereins Pfungstadt und nördliche Bergstraße zu steigern.

    Bei den Vorstandswahlen wurde Andreas Meyer in seinem Amt als Vorsitzender für die beiden kommenden Jahre bestätigt. Seine Stellvertreterin ist weiterhin Margit Schulze, auch Dieter Hemmerling als Kassenwart bleibt im Amt. Zu Beisitzern gewählt wurden Sonja Gerster, Bernhard Großkinsky, Sigrid Herbrich, Angelica Taubel und Rainer Weber.

    Angelica Taubel

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    Februar 2023: „Digitaler Nachlass“ – Vortrag von Senta Kahrhof am 8. Februar 2023 im Rahmen der Fortbildung unserer ehrenamtlichen Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen

    Die meisten Menschen sind heutzutage im Internet unterwegs. Sie bestellen dort Waren, nutzen Bezahlsysteme, machen Online-Banking oder sind bei den diversen Social Media aktiv. Aber was passiert mit all diesen digitalen Spuren, wenn jemand stirbt? Wie lässt sich der digitale Fußabdruck schon zu Lebzeiten regulieren und wie können Angehörige eines Verstorbenen mit dem möglichen digitalen Nachlass klarkommen?

    Einen interessanten Vortrag zu diesem Thema hielt Senta Kahrhof vom Darmstädter Bestattungsunternehmen Kahrhof am 8. Februar beim Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße. 20 Mitglieder des Vereins waren dazu ins alte Pfungstädter Rathaus gekommen. Sie bekamen viele gute Tipps und Antworten auf ihre Fragen zum Thema. Wir danken der Referentin für den informativen Vortrag und die realitätsnahen Beispiele.

    Unsere Referentin Frau Senta Kahrhof

    Dezember 2022: Auszeichnung unserer Arbeit durch Soroptimist International Seeheim-Jugenheim

    In Anerkennung unserer langjährigen Arbeit wurde uns am 02.12.2022 eine besondere Auszeichnung zuteil. Eva Reinhold-Postina, Charterpräsidentin des lokalen Soroptimist-Clubs Seeheim-Jugenheim (SISJ), überreichte uns die Menschenrechtstafel von Soroptimist International (SI). „Diese Auszeichnung erhalten Sie für Ihren Einsatz für sterbende und kranke Menschen und ihre Angehörigen, für die Sie da sind, die durch Sie begleitet und entlastet werden und dies vertraulich, unentgeltlich, überkonfessionell und ohne Ansehen der Person. Damit haben Sie die Würde des Menschen, wie sie im Grundgesetz Artikel 1 verankert ist, zu Ihrem zentralen Element gemacht“ so die SISJ-Charterpräsidentin Eva Reinhold-Postina in ihrer Laudatio anlässlich der Verleihung vor dem alten Rathaus in Pfungstadt. Der Hospizverein Pfungstadt und nördliche Bergstraße habe es sich zu seiner zentralen Aufgabe gemacht, leidenden Menschen beizustehen und ihren Abschied aus dem Leben durch Nähe und individuelle Hinwendung zu begleiten. Der würdevolle Abschied vom Leben ist ein Menschenrecht, so wie es auch das Streben nach einem erfüllten Leben davor ist. Die Verleihung der Tafel fand im Rahmen der von der UN 2008 ins Leben gerufenen jährlich stattfindenden „Orange Days“ statt, an deren letztem Tag dieser zweiwöchigen Achtsamkeitswochen gegen Gewalt an Frauen der Menschenrechtstag begangen wird.

    Dass die Arbeit unseres Hospizvereins jetzt auf diese Weise auch öffentlich sichtbar gewürdigt wird, ist wunderbar. Die Menschrechtstafel des Soroptimist Clubs Seeheim-Jugenheim wird den ihr gebührenden, gut sichtbaren Platz im Zugang zu unseren Vereinsräumen erhalten.

    Überreichung der Menschenrechtstafel von Frau Reinhold-Postina an Frau Schneider

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